Was tun, wenn die Gedanken immer finsterer werden? Wenn es einem einfach nicht gutgeht… Wenn man keinen Ausweg mehr sieht…
Leider kommt es gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht selten vor, dass sie sich in schwierigen Gefühlslagen befinden, welche von einer vorübergehenden depressiven Verstimmung bis hin zu suizidalen Gedanken reichen können. Die Berufliche Oberschule Pfarrkirchen befindet sich zwar in einem professionellen Netzwerk aus Jugendsozialarbeiter:innen, Psycholog:innen und Beratungslehrer:innen, welche zum Teil auch vor Ort sind, dennoch sind alle in der Schulfamilie bei dieser Problemlage gefragt. Schließlich findet nicht jede/r Schüler:in die Kraft, sich an eine professionelle Hilfe zu wenden. Auch fehlt manchmal einfach das Bewusstsein dafür, dass die vermeintliche „Verstimmung“ oder das unaufhörliche Stressbewusstsein eben das normale Maß überschreiten.
Herr Dr. Joachim Weiß und Frau Laura Ammer arbeiten beide als Psycholog:innen an der Beratungsstelle Rottal-Inn, welche für die 11. Klassen des Sozialzweigs Workshops zur Aufklärung bezüglich Depressionen, selbstverletzendem und suizidalem Verhalten anbieten. Am 2. Mai wurde passend hierzu eine schulinterne Fortbildung angeboten, an welcher neben Lehrer:innen auch die Schulleitung und Mitarbeiterinnen der Schulverwaltung teilgenommen haben. Dieser Teilnehmerkreis zeigt eben auch, das sich die gesamte Schulfamilie angesprochen fühlt und Schüler:innen helfen möchte. Themen waren neben Informationen über verschiedene externe Angeboten von der Krisenintervention über offenen Sprechstunden, Krisenchats und stationären Einrichtungen auch die Häufigkeit und Warnzeichen eines suizidalen Verhaltens. Natürlich ist hier dann speziell psychologisch geschulte Hilfe vonnöten. Am wichtigsten ist aber Missstimmungen von Schüler:innen ernst zu nehmen und gezielt auf die Betroffenen zuzugehen. Auch hierfür gab es viele Tipps und Hilfestellungen.
Es sei gesagt: Bei uns sind psychische Belastungen von Schüler:innen schon lange kein Tabuthema mehr. Aber professionelle Unterstützung im Umfeld, Leitfäden an der Hand und ein offenes Auge für den Menschen sind ein Lichtblick in manch dunklen Zeiten.
Bildunterschrift Bild oben:
Organisatorin OStRin Sandra Eberhardt dankt Dr. Joachim Weiß und Laura Ammer (von rechts nach links) für ihren informativen Vortrag.