„Jetzt steht der nächste Schritt an“
Zeugnisverleihung an der FOS/BOS: 36 Absolventen haben einen Einser vor dem Komma
Bei der Abschlussfeier der Fachober- und Berufsoberschule (FOS/BOS) haben 245 Abiturienten das Reifezeugnis erhalten, davon 36 mit einem Einser vor dem Komma. Für ihren herausragenden Traumschnitt von 0,87 erhielt Fachoberschülerin Julia Probstmeier (F12W3) den Sonderpreis für die beste Leistung in ganz Bayern in der Ausbildungsrichtung Wirtschaft und Verwaltung überreicht. Als BOS-Beste verabschiedet sich Sarah Greil (B12) mit einem starken Schnitt von 1,2.
Hohe Absätze und fesche Kleider bei den jungen Frauen sowie frisch gebügelte Hemden und schicke Anzüge bei den jungen Männern machten in der bestens gefüllten Dreifachturnhalle klar: Es handelt sich um einen besonderen Tag. Bei der Übergabe der Abiturzeugnisse schien der Applaus der Eltern, Mitschüler und Ehrengäste kein Ende zu nehmen. In der Tasche haben 72 junge Erwachsene jetzt die allgemeine Hochschulreife, 16 die fachgebundene Hochschulreife sowie 157 die Fachhochschulreife.
Direktor Wolfgang Schneider ging ich seiner Ansprache auf das Bild von Lena Wimmer (F11S4) ein, das die Einladung ziert. Die darauf abgebildeten Schmetterlinge symbolisieren dem Schulleiter zufolge „den Weg in ein neues Leben, wobei die Reise für jeden anders aussieht“. Die Schule diene ihm zufolge nicht nur dafür, Wissen abzuspeichern, sondern zu befähigen, dieses zur Orientierung zu nutzen. Schneider schloss mit den Worten: „Egal wohin sie auch fliegen, sie haben Grund, stolz auf sich zu sein.“ Zugleich rückte er das von den Schülern gewählte launige Abi-Motto „Simsalabim – wie geschafft ist schleierhaft“ ins rechte Licht.
Die Schülersprecher Timo Schliewietz (F12W1), Florian Baier (F13W), Antonia Langguth (B13W) sowie Elena Grömmer (F13S) fassten die Gedanken der Absolventen zusammen, in dem sie auf die drei angebotenen Zweige eingingen. Demnach sei der Sozialzweig nicht so einfach wie gedacht. Der Wirtschaftszweig befähige zum dynamischen Bilanzieren. Der Technikzweig erfordere am wenigsten Aufwand, vorausgesetzt der Stoff werde verstanden. Darüber hinaus führte Grömmer zusammen mit Mitschülerin Agnes Riedel (F13) sowie stv. Schulleiter Stefan Weber durchs Programm. Der Dank des Trios galt „den 150 Betrieben in der Region, mit denen die Schule in Kontakt steht, um Theorie und Praxis zu verbinden“.
Landrat Michael Fahmüller erinnerte daran, dass Beruf von Berufung komme. „Nach der fundierten Ausbildung steht jetzt der nächste Schritt an“, so Fahmüller. Er schloss mit dem Wunsch, dass jeder das finden möge, wonach er suche und ermunterte zu ehrenamtlichem wie politischem Engagement. Bürgermeister Wolfgang Beißmann pries die Absolventen als „kluge junge Menschen, die wissen, was sie tun“. Neben dem eigenen Wertekompass empfahl er „falls nötig, auch einmal einen Schritt zurückzugehen“.
Fördervereinsvorsitzender Raymund Vogl-Hainthaler riet den Absolventen „zum Mut, im richtigen Moment Ja oder Nein zu sagen“. Sein pfiffiges Grußwort schloss er mit dem Gedanken: „Es sind die kleinen Strolche, die die Welt verändern, nicht die Erbsenzähler.“ Für den Elternbeirat resümierte Dr. Thomas Riedel: „Ein Lebensabschnitt endet, aber es beginnt etwas Neues und Spannendes, was viele Möglichkeiten bietet.“
Die Absolventen mit einem Schnitt bis 1,5 erhielten eine Reihe von Sonderpreisen. Zum Gratulieren waren dazu eigens neun erste und drei stv. Bürgermeister aus fast allen Heimatgemeinden in die Kreisstadt gekommen. Die speziellen Glückwünsche galten: Julia Propstmeier (Notenschnitt 0,87 bzw. 1,0; Kirchdorf), Emily Lohr (1,0; Mitterskirchen), Stefan Kaiser (1,1; Schönau), Sara Greil (1,2; Vilshofen), Regina Elkofer (1,3; Aldersbach), Hanna Krapf (1,3; Falkenberg), Antonia Nowoiski (1,3; Malching), Amelie Fenzl (1,3; Kirchdorf), Leonie Frischhut (1,4; Hebertsfelden), Sophia Schwarzmeier (1,4; Aldersbach), Alissa Eisenreich (1,4; Eichendorf), Agnes Riedel (1,4; Eggenfelden), Niklas Stadler (1,4; Arnstorf), Elisabeth Brunhuber (1,5; Schönau), Lea Mau (1,5; Roßbach), Ines Weinberger (1,5; Pocking), Lea Hager (1,5; Eggenfelden) und Sebastian Christl (1,5; Bad Griesbach).
Die einzelnen Klassenleiter überreichten allen weiteren erfolgreichen Absolventen die Zeugnisse. Absolventin Antonia Nowoiski (F13T) wurde aufgrund ihrer herausragenden rechnerischen Leistungen eine einjährige Mitgliedschaft in der Deutschen Mathematiker-Vereinigung zuteil.
Musikalisch umrahmten Elias Kronthaler (F12) mit der Steirischen Harmonika sowie Raphael Brandstetter (B13) am E-Piano mit Gesang die Veranstaltung. Den vorangegangenen ökumenischen Gottesdienst gestalteten die evangelische Pfarrerin Dr. Ulrike Kuschel sowie die katholische Pastoralreferentin Rita Brunnbauer-Hackner und Religionslehrer Herbert Dirnberger. Am Tag nach der Entlassfeier stieg zum krönenden Abschluss der Abi-Ball im Lokschuppen in Simbach.
Von Herwig Slezak, erschienen in der Passauer Neuen Presse vom 11.07.2023
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